Montag, 25. Juli 2011

Review: Seed

Seed
Jahr: 2007
Genre: Horror
FSK: SPIO/JK: strafrechtlich unbedenklich


Angeblich soll Seed ja ein besseres Boll-Werk sein. Mal schauen…
Story:
Nach sechs Jahren ist die Mordserie, bestehend aus 666 Opfern, vorbei. Max Seed, ein dicker Mann mit ‘nem Sack über der verbrannten Rübe ist geschnappt worden.
Nachdem er im Gefängnis noch drei weitere Polizisten umgebracht hat, die sich an ihn vergehen wollten (Bei seiner Verhaftung tötete Seed schon fünf Polizisten.), wird seine Strafe vollzogen: Tod durch den Elektrischen Stuhl (Der im Übrigen nicht richtig funktioniert, aber man will dem Gefängnis keinen neuen überlassen, hooray!).


Nachdem Seed allerdings schon zwei elektrische Schocks überlebte, begraben ihn der Gefängnisdirektor (Ralf Möller – Gladiator, The Scorpion King), der Henker (Michael Eklund – Schwerter Des Königs-Dungeon Siege, Das Kabinett Des Dr. Parnassus), der Gefängnisarzt (Andrew Jackson – Scooby Doo 2-Die Monster Sind Los, Edison) und der Detective, der Seed stellen konnte (Michael Paré – Rampage, Gargoyles-Flügel Des Grauens) bei lebendigem Leib, da bei einem dritten missglückten Versuch Seed frei gesprochen werden müsste.
Allerdings gelingt es Max Seed, sich aus seinem Grab zu befreien, nun startet er einen blutigen Rachefeldzug…


Die Geschichte hört sich an sich ja wirklich nicht schlecht an, vor allem, da es scheinbar gerade in den 70ern, in denen der Film spielt, in den USA tatsächlich zu vielen Fehlfunktionen der elektrischen Stühle gekommen sein soll, so, dass manche der Verurteilten z.B. viel zu lange am Leben waren usw.
Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Seed einfach nur ein schlechter Schrott-Film ist!
Boll hat wieder mal ein Händchen in grausamer Regie bewiesen, es gibt Plot- und Logiklöcher, so groß, man könnte mit ‘nem Panzer durchfahren, und absolut unnötige Szenen.


Was sollte z.B. die Szene, in der Seed Minuten lang auf den Kopf einer gefesselten Frau eindrischt? Sie brachte den Film weder vorwärts, noch war sie erschreckend, ja nicht mal gut gemacht! Die Soundeffekte bei der Szene sind grausam (Schlecht, nicht eklig, gruselig, oder sonst was), die Schläge wirken zu sanft, das CGI war einfach nur grottig, außerdem war es tagsüber und ein dicker Mann mit Sack überm Kopf ist einfach nicht gruselig!


Generell ist Max Seed eine seltsame Figur: Scheinbar kann er reden, denn er wird immer wieder von Leuten angesprochen, z.B. dem Gefängnisdirektor, aber Seed stellt sich stumm. Was bei Jason und Myers gewirkt und funktioniert hat, geht bei Seed einfach nur daneben.
Auch ist er nicht mal ansatzweise von beängstigender Statur: Er ist dick und recht klein, kein Hüne wie Rob Zombies Michael Myers oder Jason Voorhees, auch nicht schlank und agil wie z.B. Freddy Krueger, oder auch teilweise, was die Beweglichkeit anbelangt, der originale Myers von Carpenter.
Auch ist Boll absolut inkonsequent, was die grafische Darstellung von Gewalt angeht:
Zu Beginn zeigt er uns einige von PETA (Ihr wisst schon, die, die sich Tierschutz auf die Fahnen geschrieben haben und so) bereitgestellte Szenen, in denen man grausame weil reale Szenen von unter anderem lebendig gehäuteten Hunden sieht. Kurz danach wird uns ausführlich das Videomaterial gezeigt, welches Seed erstellt hat. Unter anderem sieht man eine Ratte, einen Hund, ein Baby und eine Frau im Zeitraffer verwesen, alles recht grobkörnig und in schwarz-weiß, der Film spielt eben in den 70ern.


Anderseits werden andere Morde nur angedeutet, wie z.B. der Tod des Henkers auf dem Stuhl.
Bei der Szene hatte ich außerdem das Gefühl, das was fehlt: Seed kriecht aus dem Grab, Schnitt zu anderen Personen, wieder ein Schnitt, und schon ist Seed im Gefängnis, hat den Henker auch direkt auf dem Stuhl befestigt und legt den Hebel um. Wie er ins Gefängnis kam und wo und wie er den Henker fand usw., das wird alles komplett im Dunkeln gelassen.
Klar, einerseits zeigen, anderseits andeuten, oder auch mal plötzlich in eine Szene hineinschneiden, dass gab’s auch schon bei anderen Slasherfilmen, nur wurde da, wenn’s den gut war, feiner und schlicht und ergreifend besser gearbeitet.


Generell wirken die Szenen, wie die schon beschriebenen Szenen von PETA oder die Szene mit der gefesselten Frau, so, als ob sie ausschließlich dazu da wären, um den Film ins Gespräch zu bringen.
Es mag ein gutes Motiv von Uwe Boll gewesen sein, mit den Ausschnitten von PETA die Menschheit als gefühllose und grausame Wesen anklagen zu wollen, ebenfalls kann man nicht bestreiten, dass 2,5 % der Filmeinnahmen an PETA abzutreten eine Geste ist, welche man gut heißen sollte, aber die Szenen wirken aufgesetzt.
Was ebenfalls stört ist das Bild, bzw. die Kameraführung: Viel zu verwackelt und hektisch.


Allerdings sind die Schauspieler, wenn sie nicht eine Fehlbesetzung sind, wie unser Moppelchen Will Sanderson, gar nicht mal sooooo schlecht, aber auch nicht herausragend.
Fazit: Ein Film, den die Welt nicht braucht. Er ist weder spannend, noch in irgendeiner Form gut gemacht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen